FREUNDE
Wenn etwas passiert, sind alle erst mal betroffen. Jeder kommt zu dir und drückt sein Bedauern aus. Meist zu einer Zeit, in der man selber noch längst nicht wirklich registriert hat, was passiert ist und wie sich das Leben dadurch ändern wird.
Dann beginnt Phase zwei: Einige helfen dir aktiv i...FREUNDE
Wenn etwas passiert, sind alle erst mal betroffen. Jeder kommt zu dir und drückt sein Bedauern aus. Meist zu einer Zeit, in der man selber noch längst nicht wirklich registriert hat, was passiert ist und wie sich das Leben dadurch ändern wird.
Dann beginnt Phase zwei: Einige helfen dir aktiv in der ersten Zeit, während du selbst versuchst „Normalität“ herzustellen. Du versuchst also, so viel wie möglich alleine zu machen.
Und genau das löst Phase drei aus: Keiner fragt mehr, ob du Hilfe brauchst, sondern man wartet ab, ob du nach Hilfe fragst. Es erkundigt sich auch kaum noch jemand, wie du dich fühlst und wie es dir geht. Inzwischen ist dir aber klar, dass sich dein Leben grundlegend geändert hat.
Phase vier ist die Phase, in der du verzweifelst, weil du an deine Grenzen gelangst und nun wird dir klar, wen du wirklich interessierst.
Die Menschen, die jetzt für dich da sind, dich aus dem Abgrund der Verzweiflung holen, sei es durch liebe Worte oder kleine und große Gesten, DAS sind deine Freunde, egal ob du sie persönlich kennst oder nicht.
SIE sind es, die dir deinen Lebensmut und die Kraft zu Kämpfen wiedergeben.
Diesen Menschen gehört mein Respekt, meine Dankbarkeit und meine Freundschaft!
Fianna Cessair © 2013
Radio-Interview Fianna Cessair 10.09.2012
Das Literatur-Magazin WortArt im Bürgerradio Iserlohn Moderation: Claus Karst Gast: Fianna Cessair liest aus ihrem Fantasy-Roman "SHIRIN - Die Macht der Eule!
Das moderne irische Märchen entführt den Leser in eine andere Welt: Die kleine Keelin ist seit ihrer Geburt stumm. Nicht nur stumm, sondern sie gibt überhaupt keinen Laut von sich. Ihre Mutter Niamh befürchtet, dass es ihre Schuld ist, denn sie hat ein Geheimnis. Mit Hilfe der Großmutter ihres Manne...Das moderne irische Märchen entführt den Leser in eine andere Welt: Die kleine Keelin ist seit ihrer Geburt stumm. Nicht nur stumm, sondern sie gibt überhaupt keinen Laut von sich. Ihre Mutter Niamh befürchtet, dass es ihre Schuld ist, denn sie hat ein Geheimnis. Mit Hilfe der Großmutter ihres Mannes, stellt sie sich ihrer Vergangenheit, um Keelin zu helfen.
Erkenntnis
Wir bitten um Ihr Verständnis und wollen uns sicher sein dass Sie kein Bot sind. Für beste Resultate, verwenden Sie bitte einen Browser der Cookies akzeptiert.
Leseprobe
SHIRIN Die Macht der Eule
Als zwei Männer sie überwältigen und fesseln, leistet sie keinen Widerstand. Stumm folgt sie den Anweisungen der ungepflegten Gadsches. Die beiden bringen sie in die Berge, in eine alte Burgruine. Der Hof der Ruine liegt verlassen da.
Nur ein Roma-Wagen, vor dem ei...Leseprobe
SHIRIN Die Macht der Eule
Als zwei Männer sie überwältigen und fesseln, leistet sie keinen Widerstand. Stumm folgt sie den Anweisungen der ungepflegten Gadsches. Die beiden bringen sie in die Berge, in eine alte Burgruine. Der Hof der Ruine liegt verlassen da.
Nur ein Roma-Wagen, vor dem einige Hühner im Sand scharren, steht dort.
Verwundert registriert Shirin dieses idyllische Bild, das so unwirklich erscheint, bevor sie eine Steintreppe hinunter in einen Keller gezerrt wird.
Sie hört, wie hinter ihr eine große massive Tür verriegelt wird, aber sie dreht sich nicht um.
Nur langsam gewöhnen sich ihre Augen an die Dunkelheit, die lediglich von einigen Fackeln erhellt wird. Sie befindet sich in einem Gewölbe.
Links und rechts von ihr sind Türen und Gänge. Vor ihr steht in einiger Entfernung ein Tisch, hinter dem ein Feuer brennt, und auf der rechten Seite hinten in der Ecke, befindet sich eine Zelle aus massiven Eisenstäben.
Dann sieht sie ihn …
Ganz in schwarz gekleidet, harte, kantige Gesichtszüge und die Augen kalt und grausam. Sie schaut ihn an.
„Er ist zu klein!“, schießt es ihr durch den Kopf, „in meinen Träumen war er größer.“
Unsanft wird sie von den Männern zu ihm gestoßen. Er steht da, beobachtet nur, mitleidlos.
Schließlich steht sie vor ihm. Sie strafft sich und sieht ihm direkt in die Augen.
„Hier bin ich. Bringen wir es hinter uns!“
Er lässt sie nicht aus den Augen.
„Macht ihre Schulter frei!“, befiehlt er den Männern. Grob ziehen die beiden ihr die Jacke aus und sie hört den Stoff ihrer Bluse reißen, bevor sie brutal herumgedreht wird, dass er ihre Schulter sehen kann.
„Sie ist es, Herr“, sagt einer der Männer unterwürfig.
„Du bist also tatsächlich gekommen“, stellt er kalt fest, „wie heißt du?“
Shirin sieht ihn an.
„Spielt das eine Rolle? Lass es uns endlich beenden. Ich bin die Eule, das sollte genügen!“
Mit voller Wucht schlägt er ihr ins Gesicht.
„Deinen Hochmut werde ich dir schon austreiben! Du glaubst wohl nicht, dass ich dich jetzt schnell töte? Nein, du wirst leiden. Du wirst büßen, für das, was dein Volk mir angetan hat. Du wirst darum betteln, dass der Tod dich erlöst. Du warst dumm genug, hierher zu kommen. Erwarte von mir keine Gnade!“
Stumm steht Shirin da und Blut läuft ihr aus der Nase.
Gory scheint auf eine Antwort zu warten, aber sie sieht ihn nur an. Seine schwarzen Augen durchbohren sie regelrecht.
Plötzlich lacht er auf, kalt meckernd.
„Glaubst du, ich spüre deine Angst nicht? Ich kann sie riechen. Dein Stolz wird dir noch vergehen. Du wirst schreien, winseln und betteln, genau wie die anderen. Aber weil du die Eule bist, darfst du länger leben … und länger leiden!“
„Zieht sie aus und gebt ihr das Hemd!“, befiehlt er den Männern, dann dreht er sich um und geht zu dem Feuer.
Er nimmt eine Eisenstange und legt sie mit einem Ende in die Glut. Dann setzt er sich in einen wuchtigen Stuhl, der fast wie ein Thron aussieht und beobachtet mit kaltem Blick, wie die Männer dem Mädchen die Sachen vom Körper reißen und ihr ein schmutzstarrendes graues Nesselhemd überstreifen, das nach Urin und Blut stinkt.
Shirin erschauert. Sie weiß instinktiv, dass die anderen Frauen und Mädchen in diesem Hemd gestorben sind. Es ist, als könnte sie deren Ängste spüren. Gory lässt sie nicht aus den Augen.
„Mehr habt ihr nicht verdient“, sagt er bösartig, „ihr Weiber bringt das Unglück über die Menschheit. Falsche Schlangen seid ihr alle miteinander. Euretwegen werden die alten Traditionen gebrochen. Ihr seid das Grundübel. Glaub nicht, dass du etwas Besonderes bist, nur weil du das Mal trägst. Du bist verflucht. Dieses Hemd ist der Beweis dafür. Du kannst deine Schuld riechen!“
Er mustert sie, wie sie dasteht und ihn ansieht.
„Die Prophezeiung ist ein Märchen, das die Weiber erfunden haben, um sich wichtig zu machen. Wenn ich mit dir fertig bin, werden alle wissen, dass sie an eine Lüge geglaubt haben.“
Er steht auf und geht zum Feuer. Er nimmt den Eisenstab aus der Glut und sieht ihn prüfend an.
„Bringt sie her!“, befiehlt er in barschem Ton.
Shirin wird an den Armen gepackt und zu dem Tisch gezerrt. Brutal drücken die Männer sie mit dem Oberkörper auf die Tischplatte und ziehen das Hemd von ihrem Schultern.
„Du trägst das Zeichen der Eule“, sagt Gory, „aber weißt du, ich habe mich gerade daran gewöhnt, den Frauen dieses Mal der Schmach selber aufzudrücken, also werde ich bei dir keine Ausnahme machen ...“
Shirin schreit laut und schmerzerfüllt auf, als er das glühende Eisen auf ihre linke Schulter presst. Der Geruch verbrannten Fleisches ist das Letzte, was sie wahrnimmt, bevor eine gnädige Ohnmacht sie umfängt.
13.DIE ENTSCHEIDUNG
Brennender Schmerz ist das Erste, was sie wahrnimmt, als sie wieder zu sich kommt. Das Erwachen ist qualvoll und es dauert eine Weile, bis sie sich orientieren kann.
Sie befindet sich in der Zelle. Nur eine einzige Fackel brennt am anderen Ende des Raumes. Der Strohsack, auf dem sie liegt, stinkt.
Vorsichtig versucht Shirin, sich aufzusetzen. Ihr Hals ist trocken und sie überlegt, wann sie zuletzt etwas getrunken oder gegessen hat.
Endlich hat sie es geschafft, sich aufzusetzen. Sie lehnt sich gegen die Wand und schließt die Augen.
„Oh Baba“, flüstert sie leise. Wie gerne würde sie sich jetzt in die beschützenden Arme ihres Vaters flüchten. Sie spürt die sorgenvollen Gedanken, sie versuchen einen Kontakt zu ihr herzustellen. Die Versuchung dem nachzugeben, ist groß.
Alarmiert öffnet sie plötzlich ihre Augen. Sie ist nicht allein! Ein bösartiges Lachen ertönt aus der Dunkelheit.
„Du spürst mich also.“
Gorys Stimme kommt irgendwo aus der Dunkelheit links von ihr.
„Schade. Du hättest es einfacher haben können. Aber vielleicht kommst du ja noch zu Vernunft. Erzähl mir, wer du bist, wo du herkommst und wer deine Familie ist. Damit könntest du deinen Tod schneller und weniger schmerzvoll machen.“
Shirin erschauert angesichts der Kälte in seiner Stimme. Sie schluckt und hat Angst, ihre Stimme könnte versagen, als sie ihm antwortet.
„Ich bin die Eule. Ich komme aus dem Land und meine Familie ist das Volk. Das ist alles, was du wissen musst!“
„Du willst es nicht begreifen“, Gorys Stimme klingt nun wütend, „du wirst sterben. Für dich geht es jetzt nur noch darum, wie lange dein Sterben dauert und wie qualvoll es sein wird. Ich werde erfahren, was ich wissen will. Du wirst es nicht verhindern können. Du hast in dem Moment verloren, in dem du dich entschlossen hast, herzukommen.“
Shirin schüttelt den Kopf, obwohl sie weiß, dass Gory das nicht sehen kann. „Nein, ich habe nicht verloren. Ich habe Menschen, die mich lieben und sich Sorgen machen. Menschen, die wissen, warum ich mit diesem Mal geboren wurde.
Sie haben den Sinn der Prophezeiung erkannt und werden weiterhin dafür kämpfen, dass sie Wahrheit werden kann. Ich habe alles … außer einem langen Leben. Aber was hast du, alter Mann? Was hast du, außer deinem Hass? Wer wird sich mit Liebe an dich erinnern und an deinem Grab weinen? Du hast verloren. Du hast zugelassen, dass dein Hass deine Menschlichkeit zerstört. Du kannst mich töten, aber das wird nichts ändern … gar nichts!“
Sie hört ihn näher kommen, bis er schließlich als bedrohlicher Schatten vor den Gitterstäben steht.
„Ja, rede dir das ruhig ein. Das könnt ihr Weiber ja immer. Alles so hin drehen, dass ihr im Recht seid. Du hast deine Möglichkeit gehabt. Du wirst mich noch anflehen, endlich sterben zu dürfen. Aber ich werde dich leiden lassen. Und glaube mir, Sterben kann lange dauern.“
Shirin atmet tief durch.
„Das musst du ja wissen. Wie lange hat dein Sterben gedauert? Wie lange hast du gebraucht, um den Menschen in dir zu töten?“
Shirin I: Die Macht der Eule
Fianna wurde 1963 in Braunschweig geboren, wuchs in Lüneburg auf. Sie hat sehr früh mit dem Schreiben begonnen. Mit dreizehn schrieb sie ihren ersten Roman, der inzwischen in einer Anthologie als eBook
Alle meine Werke, Die meisten als Print UND Ebook
Amazon.de: fianna cessair
Amazon.de: fianna cessair
Erschienen sind bisher:
SHIRIN Die Macht der Eule Teil I / Roman, Fantasy
SHIRIN Die Macht der Eule Teil II / Roman, Fantasy
Schicksalsrunen / Novelle, Fantasy
Erkenntnis / Novelle, Fantasy
Goibnius Gabe / Novelle, Fantasy
Der unbekannte Vater / Roman, Drama
Das Bild des Vaters / Roman, Drama
Das Flüstern ...Erschienen sind bisher:
SHIRIN Die Macht der Eule Teil I / Roman, Fantasy
SHIRIN Die Macht der Eule Teil II / Roman, Fantasy
Schicksalsrunen / Novelle, Fantasy
Erkenntnis / Novelle, Fantasy
Goibnius Gabe / Novelle, Fantasy
Der unbekannte Vater / Roman, Drama
Das Bild des Vaters / Roman, Drama
Das Flüstern des Windes / Roman, Drama
Der Gleichklang des Meeres / Roman, Liebe
Sonnenlicht und Wolkenschatten / Kurzgeschichtensammlung
Mias Suche nach dem Schlaf / Kinderbuch
page=1&callback_module_id=pages&callback_item_id=221&year=&month=
View More